2.1 Vereinbarungen zur Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule

1) Rechtliche Grundlagen
Das Schulgesetz NRW (Stand 15.06.2014) verankert das Zusammen-wirken der Schule mit Personen und Einrichtungen ihres Umfeldes zur Erfüllung des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages und bei der Gestaltung des Übergangs von den Tageseinrichtungen für Kinder in die Grundschule (Schulgesetz § 11 „Grundschule“, Absatz 1).

Die Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen vom 16.07.2008 geben eine „kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen den pädagogischen Fachkräften der Kindertageseinrichtungen, den Eltern und den Lehrkräften der Grundschule“ vor. „Ein gemeinsam entwickeltes Schulfähigkeitsprofil“ (Motorik, Wahrnehmung, personale und soziale Kompetenzen, sprachliche Kommunikationsfähigkeit, Entwicklung des Zahlbegriffs) wird als eine Voraussetzung beschrieben, damit sich „Kinder von Anfang an am Unterricht beteiligen können.“ Sprache wird dabei als „Schlüssel für alle erfolgreichen Lern- und Bildungsprozesse“ gesehen. (Richtlinien 2008, S. 16). Daher wird ca. „zwei Jahre vor der Einschulung in die Grundschule der Sprachstand jedes Kindes gezielt erhoben.“ (Richtlinien 2008, S. 17)

Die Empfehlungen der Bildungskonferenz „Zusammen Schule machen für NRW, Übergänge gestalten – Anschlussfähigkeit sichern“ (Stand 20.05.2011)  sollen dazu beitragen, dass die Übergänge von den Betroffenen nicht mehr als „Bruch“ erlebt werden, sondern die Grundsätze dazu führen, dass „ein gemeinsames Bildungs- und Erziehungsverständnis im Elementar- und Primarbereich“ weiterentwickelt wird „und die Zusammenarbeit der Beschäftigten in diesen Bereichen im Sinne einer kontinuierlichen Bildungsbiografie“ verbessert wird (Schulministerium NRW, Empfehlungen der Bildungskonferenz vom 20.05.2011, S. 1 ff.).

2) Was wollen wir erreichen?
Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist eine sensible Phase in der Entwicklung eines Kindes. Für Kinder und Eltern hat er eine wesentliche Bedeutung. Kinder, die in die Schule kommen, stehen längst in der Kontinuität begonnener Bildungsprozesse. Die Schule knüpft an die individuell erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen jedes einzelnen Kindes an und führt diesen Bildungsprozess weiter.

Kinder sollen möglichst ohne Bruch Voraussetzungen für schulisches Lernen erwerben, so dass sie sich gut im schulischen Alltag mit unterschiedlichen Anforderungen zu Recht finden können und die Unsicherheit vor der neuen Situation verlieren.

Damit Kinder die neue Herausforderung „Schule“ annehmen und ihre Schulzeit mit Zuversicht und Selbstvertrauen beginnen können, arbeitet die Lindenschule lange vor der Einschulung intensiv mit den umliegenden vier Kindertagesstätten zusammen. In regelmäßigen Abständen finden Gespräche statt.

Die Kooperation fördert die wechselseitige Information und Abstimmung zwischen Erzieher und Lehrer und führt zu einem Austausch beider mit den Eltern.

Gemeinsam wird ein Elternabend zu einem wechselnden Schwerpunkt-thema (z.B. Schulfähigkeit) durchgeführt.

Bei wechselseitigen Unterrichtshospitationen findet ein Austausch zwischen der Grundschule und den Kindertagesstätten statt, um eine Verbesserung des Kenntnisstandes auf beiden Seiten zu ermöglichen.

3) Vereinbarungen an der Lindenschule
Die Lindenschule kooperiert zurzeit mit den umliegenden Kindertagesein-richtungen: Am Kinderhort, Hermannstraße, Dülkener Straße und Hauserhof.

Ein Kooperationskalender legt vielfältige, gemeinsame Aktivitäten fest.

Elternabende:

  • Zentrale Infoveranstaltung für Eltern der 4-Jährigen
  • Grundlegender Infoabend zur Anmeldung für Eltern des folgenden Schuljahres
  • Elternabend für Kinder des nächsten Einschulungsjahrgangs (Ist mein Kind fit für die Schule?)
  • Gemeinsamer Elternabend in einer Kindertageseinrichtung zu wechselnden Themen

Gespräche:

  • Absprachen nach der Anmeldung in einem persönlichen Gespräch mit den Erziehern (Sicherung der Ansatzpunkte, Einschulungsbogen)
  • Frühzeitige Terminabsprachen für alle gemeinsamen Aktivitäten im Schuljahr
  • Austausch und Gespräche über Diagnoseergebnisse des Kinder-gartens

Aktivitäten/Veranstaltungen:

  • Gemeinsame Durchführung des Einschulungsspiels (Schuleingangs-diagnostik)
  • Hospitation der Erzieher mit künftigen Erstklässlern in der Schule
  • Hospitation von Lehrkräften im Kindergarten
  • Kennenlernen und Weiterentwicklung der unterschiedlichen Arbeits-weisen von Kindergarten und Grundschule
  • Hospitation der Erzieherinnen in der 1. Klasse (Austausch mit den Klassenlehrern über die Entwicklung der eingeschulten Kinder)
  • Aktionen der Grundschulkinder im Kindergarten (Vorleseaktion der Klassen 1a + 1b)
  • Gegenseitige Einladung zu Veranstaltungen (z.B. Theaterstück im Kindergarten, „WDR5-Bärenbude“ in der Lindenschule)
  • Tag der offenen Tür (Grundschule lädt die Kindertageseinrichtungen ein)
  • Gemeinsame Förderprojekte im Rahmen der vorgegebenen gesetzlichen Richtlinien (Sport, Spiel, Theater, Musik, Projektwoche)
  • Jährlich eine gemeinsame Fortbildung, gegenseitiger Austausch